Goldpreis im Wandel: Aktuelle Trends, Zentralbankkäufe und nachhaltiges Recycling

28.06.2025 11 mal gelesen 0 Kommentare

Goldpreis im Fokus: Entwicklungen, Prognosen und neue Recycling-Methoden

Goldpreis aktuell: Chancen, Risiken und Zentralbankkäufe

Laut Capital.de hat der Goldpreis in den letzten Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt. Der Preis für ein Kilo Gold liegt derzeit bei 105.000 US-Dollar beziehungsweise 92.000 Euro. Besonders geläufig ist jedoch der Preis für eine Feinunze Gold, der aktuell bei 3.300 US-Dollar notiert. Die Rally begann im Jahr 2023 bei 1.800 US-Dollar pro Unze, was die jüngste Entwicklung besonders eindrucksvoll macht.

Auch andere Anlageklassen konnten stark zulegen: Der US-Techsektor, abgebildet über die Nasdaq, hat sich seit Anfang 2023 im Wert verdoppelt. Der Dax stieg seit Herbst 2022 von 12.000 auf 24.000 Punkte. Trotz der starken Performance von Gold haben Aktien also ebenfalls deutlich zugelegt.

Zur Jahresmitte 2025 beträgt die Kurssteigerung bei Gold rund 30 Prozent. Analysten der Citigroup erwarten jedoch bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 einen Rückgang auf 2.500 bis 2.700 US-Dollar je Unze, was einer Korrektur von etwa 20 bis 25 Prozent entspräche. Als mögliche Auslöser werden eine nachlassende Investmentnachfrage, freundlichere Wachstumsperspektiven und eine weniger restriktive US-Notenbankpolitik genannt.

Önder Çiftçi, CEO beim Edelmetallhändler Ophirum, sieht hingegen eine anhaltende Umschichtung institutioneller Anleger aus dem US-Dollar in andere Währungen und Gold. Besonders Notenbanken in Schwellenländern wie China, Russland, Indien und der Türkei bauen ihre Dollar-Reserven ab und stocken stattdessen ihre Goldbestände auf. Laut einer Umfrage des World Gold Council und Yougov planen 43 Prozent der befragten Zentralbanken, ihre Goldreserven weiter zu erhöhen – ein Anstieg gegenüber 29 Prozent im Vorjahr und der höchste Wert seit Beginn der Erhebung vor acht Jahren.

Gold gilt weiterhin als Sachinvestment und Inflationsschutz. Die Experten vom Lynx-Broker verweisen darauf, dass Gold auch in Zeiten massiver Währungsverluste, wie während der Hyperinflation 1923 in Deutschland, seinen Wert behalten hat. Damals reichte eine Unze Gold, um einen ganzen Häuserblock zu erwerben. Der Goldpreis nimmt häufig Krisen vorweg und reagiert auf geopolitische Entwicklungen. Eine Entspannung in internationalen Konflikten könnte den Goldpreis dämpfen, bietet aber laut Experten auch neue Einstiegschancen.

Kennzahl Wert
Kilopreis Gold 105.000 US-Dollar / 92.000 Euro
Feinunze Gold 3.300 US-Dollar
Start der Rally (2023) 1.800 US-Dollar/Unze
Prognose Citigroup (2026) 2.500–2.700 US-Dollar/Unze
Zentralbanken mit Aufstockungsplänen 43 % (Vorjahr: 29 %)
Weltweite Goldmenge (Schätzung) 210.000 Tonnen
  • Gold bleibt ein strategisches Investment, insbesondere für Zentralbanken.
  • Eine Korrektur des Goldpreises ist laut Analysten wahrscheinlich, aber langfristig bleibt die fundamentale Basis stark.

Infobox: Gold hat seit 2023 rund 30 % zugelegt. Zentralbanken, vor allem aus Schwellenländern, bauen ihre Goldreserven weiter aus. Analysten erwarten mittelfristig eine Korrektur auf 2.500–2.700 US-Dollar je Unze.

Goldpreis unter Druck: Wochenverlust nach geopolitischer Entspannung

Wie ntg24.de berichtet, steht der Goldpreis aktuell erneut unter Druck. Am Freitagmorgen notierte der Goldpreis bei 3.295 US-Dollar, was einem Rückgang von 1,3 % innerhalb von 24 Stunden entspricht. Im Wochenverlauf hat das Edelmetall bereits 2,2 % eingebüßt. Die Entspannung im Nahen Osten, insbesondere die Waffenruhe zwischen Israel und Iran, hat die Risikoprämien sinken lassen und Gold als sicheren Hafen weniger attraktiv gemacht.

Der Fokus der Märkte richtet sich nun auf die anstehenden US-Inflationsdaten, insbesondere den PCE-Index, der als wichtiger Indikator für die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank gilt. Trotz der kurzfristigen Kursrückgänge bleibt Gold für Zentralbanken ein strategisches Asset. Laut einer aktuellen OMFIF-Umfrage planen zahlreiche Notenbanken, ihre Bestände auszubauen, da Unsicherheiten über die US-Handelspolitik und geopolitische Spannungen bestehen.

Die gleiche Umfrage zeigt einen Vertrauensverlust gegenüber dem US-Dollar. Viele Reserveverwalter bevorzugen inzwischen Alternativen wie Euro, Yen oder Pfund. Diese Entwicklung beeinflusst auch die Goldnachfrage, da Anleger verstärkt auf nicht-währungsgebundene Anlagen setzen.

Aus technischer Sicht liegt der Goldpreis aktuell unterhalb seines 10-Tage-Durchschnitts, der zudem fallend verläuft – ein klares kurzfristiges Schwächesignal. Die Zone um 3.291 US-Dollar bildet eine erste Unterstützung. Sollte dieser Bereich nicht halten, drohen weitere Rückgänge. Auf der Oberseite fungiert der Bereich um 3.451 US-Dollar als Widerstand. Langfristig bleibt das Bild jedoch stabil: Der Goldpreis notiert über seinem 200-Tage-Durchschnitt, der leicht steigend verläuft. Ein wichtiger mittelfristiger Unterstützungsbereich liegt bei 2.833 US-Dollar, während auf der Widerstandsseite die Zone um 3.500 US-Dollar im Blickpunkt steht.

Datum Goldpreis (US-Dollar) Veränderung
27.06.2025 3.295 -1,3 % (24h)
Woche -2,2 %
10-Tage-Durchschnitt 3.295 steigend
Mittelfristige Unterstützung 2.833
Mittelfristiger Widerstand 3.500
  • Gold verliert kurzfristig an Glanz, bleibt aber langfristig ein strategisches Asset.
  • Zentralbanken setzen weiterhin auf Gold als Diversifikator.
  • Vertrauen in den US-Dollar nimmt ab, Alternativen werden gesucht.

Infobox: Goldpreis am 27.06.2025: 3.295 US-Dollar, Wochenverlust 2,2 %. Technische Unterstützungen und Widerstände sind entscheidend für die weitere Entwicklung.

Neue Methode zum Gold-Recycling aus Elektroschrott

Nach wissenschaft.de haben Ingenieure und Chemiker eine neue Technik entwickelt, um hochreines Gold aus Erzen und Elektroschrott zu gewinnen. Die Methode nutzt ungiftige Chemikalien, die sich größtenteils recyceln lassen, und ist damit nachhaltiger und sicherer als herkömmliche Verfahren. Dies könnte die Menge an giftigen Abfällen aus dem Bergbau reduzieren und das Recycling von Gold aus ausrangierten Computern wirtschaftlich attraktiver machen.

Im Jahr 2022 wurden weltweit schätzungsweise 62 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, von denen nur 22,3 Prozent recycelt wurden. Herkömmliche Goldgewinnungsmethoden setzen oft auf Quecksilber oder hochgiftige Zyanidlaugen, was erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt birgt. Die neue Methode verwendet Trichlorisocyanursäure (TCCA) in Kombination mit Salzwasser, um Gold aus Erzen oder Elektroschrott zu lösen. Ein neu entwickeltes schwefelreiches Polymer bindet selektiv das gelöste Gold, das anschließend durch Filtration abgetrennt werden kann. Das Polymer kann durch UV-Licht und Hitze wieder abgebaut und recycelt werden, ebenso wie die eingesetzten Chemikalien.

Im Labortest gelang es dem Team, aus 30 Gramm konzentriertem E-Schrott-Pulver 3,9 Gramm Gold zu gewinnen. Aus 200 Gramm Erz-Konzentrat wurden 59 Milligramm Gold extrahiert, und aus 7,5 Litern Chemieabfall 6,5 Gramm Gold. Die Forscher planen, die Methode in Zusammenarbeit mit Bergbau- und Recyclingunternehmen sowie Umweltgruppen weiter zu optimieren und im größeren Maßstab zu testen.

Material Goldausbeute
30 g E-Schrott-Pulver 3,9 g Gold
200 g Erz-Konzentrat 59 mg Gold
7,5 l Chemieabfall 6,5 g Gold
Goldgehalt in E-Schrott 200–900 mg/kg
Weltweite E-Schrott-Produktion (2022) 62 Mio. Tonnen
Recyclingquote (2022) 22,3 %
  • Die neue Methode ist nachhaltiger und sicherer als herkömmliche Goldgewinnung.
  • Sie könnte die Kreislaufwirtschaft stärken und die Umweltbelastung deutlich reduzieren.
  • Goldgehalt in Elektroschrott ist oft höher als in Erzen.

Infobox: Neue Gold-Recycling-Methode nutzt ungiftige Chemikalien und ermöglicht hohe Ausbeuten aus Elektroschrott. 2022 wurden weltweit 62 Mio. Tonnen E-Schrott produziert, aber nur 22,3 % recycelt.

Quellen:

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Zusammenfassung des Artikels

Der Goldpreis hat seit 2023 um rund 30 % zugelegt, bleibt trotz kurzfristiger Schwäche langfristig ein strategisches Investment und profitiert von Zentralbankkäufen; zudem ermöglicht eine neue Recycling-Methode nachhaltigere Goldgewinnung aus Elektroschrott.

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